Harrington on Hold’em: Volume 2
Turnierstrategie (Multitable und Sit & Gos)
Review
Dieses Buch ist nicht eine Neuauflage von Teil 1, sondern die Fortsetzung davon! Der zweite Teil und fährt dort fort, wo Volume 1 aufgehört hat. Harrington schreibt ganz offen, dass die ersten sechzig Seiten von Band 2 eigentlich in Band 1 gehören, aber aus Platzgründen in Band 2 verschoben werden mussten. In diesen ersten sechzig Seiten werden verschiedene Arten von „Bluffs“ geschildert, bevor er sich dann an die wirklich wichtigen Konzepte von Turnierpoker heranwagt: Das Spiel in mittlerer und später Turnierphase. Denn was bringt es, Fünfzigster von 400 Mitspielern zu werden, aber nur die ersten 40 bekommen einen Preis? Harrington stellt sein M-Konzept vor (wie hoch ist die Anzahl deiner Chips im Verhältnis zum Anfangspot, wie viele Runden überlebe ich, ohne zu setzen) und erläutert nachvollziehbar, ab welchem Verhältnis des eigenen Chipstacks zum Anfangspot einer Hand man bereit sein muss, alles zu riskieren. Dabei analysiert er schön die Situationen, in denen es am ertragreichsten ist, all-in zu gehen. Zum Abschluss des Buches befasst er sich mit End-Turnier Situationen, die so genannten Short Tables (2 bis 6 Gegner am Final Table eines Turniers), und die Auswirkungen der Preisstruktur auf die Spielweise. Für jeden Turnierpokerspieler ist das Kapitel Heads-Up ein Muss, denn nirgends verschenkt man so viel Geld, wie mit schwachem Heads-Up Spiel. Auch in diesem Band besticht die klare, strukturierte Analyse von Händen und was in welchen Situationen wie gespielt werden soll. In vielen Situationen zeigt er auf, dass mehrere Möglichkeiten spielbar sind, und dass auch mit noch so perfektem Spiel Niederlagen nicht immer abgewendet werden können! Im Gegensatz zu Sklanskys Werken bleibt Harringtons Buch nicht nur trockene Theorie. Alleine der Lesespass ist das Geld wert! Kurzum: Wer Band 1 gelesen hat, kommt nicht um Band 2 herum. Für jeden Turnierspieler sind diese beiden Bücher absolut empfehlenswert! Ist man mit dem üblichen „Pokervokabular“ vertraut, reichen mittelmässige Englischkenntnisse aus, um diesen Band zu verstehen, da Harrington sehr klare und meist kurze Sätze verwendet. Im Vergleich zu Sklanskys Werken darf man sogar von hoher Literatur sprechen! 😉
Seit Juni 2007 gibt es Harrington on Hold’em Band 2 auf Deutsch.