Your Best Poker Friend
Psychologie, Pokerkarriere planen, Soll ich Pokerprofi werden?
Review
Autor Schoonmaker macht es mir in seinem Nachfolger von Your Worst Poker Enemy ziemlich einfach, dieses Buch zusammenzufassen. Ganz am Anfang des Buches sagt er, wer sein Buch lesen sollte und wer nicht: Das Buch lesen sollte, wer Ahnung von Pokern hat, aber unzufrieden mit seinen Resultaten ist. Ahnung von Pokern heisst diverse Strategiebücher gelesen zu haben, in Foren aktiv mitdiskutieren usw. Falls du keine Ahnung über die grundlegende Pokerstrategie hast, hilft dir dieses Buch auch nicht weiter. Es erklärt keine strategischen Ansätze. Das Buch solltest du nur dann lesen, wenn du die Strategie des Pokerns gleich gut oder besser als deine Gegner verstehst, aber trotzdem nicht die gewünschten Resultate eintreffen.
Das Buch sollte jeder lesen, der ernsthaft am Überlegen ist, Teil- oder Vollzeit professionell Poker zu spielen.
Jetzt zum eigentlichen Inhalt: Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Teil eins beschäftigt sich mit Informationen. Poker ist ein Spiel unvollständiger Informationen. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Informationen zu sammeln und richtig zu verarbeiten. Ich persönlich habe diesen Teil eher als Anleitung verstanden, wie richtig gelernt werden sollte und wie man am schnellsten und nachhaltigsten Fortschritte erzielt.
In Teil zwei geht es darum, wie man aus der psychologischen Schwäche der Gegner (Tilt, Rush, Newbies etc.) den maximalen Profit erzeugen kann. Schoonmaker gibt hier (obwohl er sagt, er mache dies nie) nützliche strategische Ratschläge, die in diesem Buch allerdings nichts verloren haben…
Teil drei interessiert in Europa wohl niemanden. Es geht darum, ob man von Limit Hold’em (in den USA früher sehr beliebt) auf No Limit Hold’em wechseln soll. Interessant ist, dass die Punkte, die Schoonmaker beleuchtet, genau umgekehrt interpretiert werden können, falls du dich mit der Frage beschäftigst, von No Limit auf Limit Hold’em zu wechseln.
In Teil 4 geht es um die Entwicklung der eigenen Pokerkarriere. Wie setzt man richtige Ziele, wie überwacht man die Ziele, wie macht man ‹Trainingspläne› usw. Der Abschnitt ist perfekt für jeden Geeignet, der vor hat (oder meint, es vorzuhaben) , professionell Poker zu spielen. Es beleuchtet schonungslos auch die Dinge am Leben eines professionellen Pokerspielers, die die ‹Möchtegern-Profis› auf den ersten Blick nicht sehen wollen… Kurz zusammengefasst: Dieses Buch bietet sehr weit fortgeschrittenen Spielern Ratschläge, wie sie sich weiterverbessern können. Der letzte Teil des Buches könnte man auch alleine drucken und ‹Wie werde ich Pokerprofi?› nennen?
Um dieses Buch zu verstehen, sollten gute bis sehr gute Englischkenntnisse vorhanden sein.