The Biggest Game in Town

Autor: Al Alvarez

Sprache:

Seiten: 192

In Kürze:
Beschreibung der Poker Szene im Jahre 1981.

Review

Ganz ehrlich, das Buch hatte ich gekauft, in der Annahme, es sei im Jahre 2003 geschrieben worden. Ohne dies zu hinterfragen las ich die ersten 30 – 40 Seiten, und dachte mir noch, wie naiv der Autor doch sei. So schreibt Al Alvarez fasziniert von 33’500 USD die als Preisgeld für den Sieger eines Events der World Series of Poker 1981 winken. Nach besagter Anzahl Seiten schaute ich zu Vorderst im Buch nach und bemerkte, es wurde ja 1983 veröffentlicht.

Inhaltlich bietet es die Sichtweise von 1983 über die unglaublichen Poker Turniere und Cashgames in Las Vegas. Der Höhepunkt des Buches ist die Beschreibung des Main Events der World Series of Poker von 1981, welche von Stuey Ungar gewonnen wurde. Jetzt, 2009, zu lesen, was ein Schriftsteller 1983 über Poker geschrieben hat, ist spannend und teilweise auch recht amüsant. Damals schien die Pokerwelt noch in Ordnung zu sein. Es gab eine einzige Pressekonferenz nach dem Final Table der WSOP und kein Median-Aufgebot, wie man es heute zur WSOP Zeit in Las Vegas antrifft. Die Spieler wurden einigermassen in Ruhe gelassen, Zuschauer konnten mehr oder weniger frei das Spiel beobachten. Es waren nur wenige Kamerateams vor Ort.

Über das Pokern selbst lernt man wenig. Man liest aber viel über die Eigenschaften der Pokerprofis von damals. Mit vielen Anekdoten zeigt Alvares, wie abgezockt die meisten Profis sind und wie sich ihr Umgang mit Geld von den „Normalsterblichen“ unterscheidet. Viele genannten Profis sind heute noch aktiv und bei den besten dabei.

Im Detail beschreibt Alvarez auch den Werdegang verschiedener Pokerprofis oder Casinobesitzer wie Doyle Brunson, Johnny Moss, David Sklansky, Jack Straus, Perry Green Jack Binion (sowie die Entstehung der World Series of Poker), Betty Carey und viele mehr. Das Buch ist ein Tipp für Pokerromantiker, welche ein Gefühl dafür haben möchten, wie des bei den Anfängen der grossen Pokerwelle zu und her ging.

Sehr gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung, um das Buch zu verstehen!