Der amerikanische Pokerspieler Tom Dwan gehört zur Generation der sogenannten Online-Phänomene. Der aus Edison in New Jersey stammende Dwan wurde am 30.7.1986 geboren. 2003 war er gerade 17 Jahre alt, als der unbekannte Amateur Chris Moneymaker bei der World Series of Poker das Main Event gewann. Dieser Sieg eines Amateurs bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft im Poker gilt als die Geburtsstunde des Pokerbooms.
Etwa ein Jahr später durfte Tom Dwan dann an die Internet-Pokertische und begann mit kleineren Online-Turnieren. Dann wechselte er zum Cash-Game, stieg Limit um Limit auf und gewann immer grössere Summen. So wurde er in kürzester Zeit zu einem der bekanntesten Online-Spieler der Welt. Legendär war dabei sein Spitzname und Accountname «durrrr». Dwan selbst beschrieb das Wort «durrrr» als eine Art Beleidigung an seine Gegner. Mit diesem Wort wollte er sie zusätzlich provozieren, wenn sie gegen ihn eine Hand verloren haben.
Provozierend war für seine Gegner nicht nur der Name «durrrr», sondern auch seine aggressive Spielweise. Tom Dwan orientiert sich nicht an den üblichen guten Starthänden, sondern er spielt nahezu jede Kartenkombination, wenn er der Meinung ist, einen Gegner allein durch seine aggressive Spielart aus dem Konzept zu bringen. Diese als «loose-aggressive» bezeichnete Spielweise setzt er vor allem im No Limit Texas Hold’em und Pot Limit Omaha ein. Im Internet soll er sich bisher so mehrere Millionen Dollar erspielt haben. Für seine Gegner war Tom Dwan durch diese völlig unberechenbare Art des Pokers anfänglich kaum zu lesen.
Dies änderte sich erst, als das Fernsehen auf Tom Dwan aufmerksam wurde. Der erste grosse Auftritt von Tom Dwan war bei «Poker After Dark». Dort fiel er durch seine variantenreiche und aggressive Spielweise auf. Diese Spielweise machte ihn schnell zu einem der beliebtesten TV-Pokerspieler. Denn seine Aggressivität und Unberechenbarkeit sowie sein stechender Blick ist für alle Pokerfans hochinteressant und perfekt für das Format Fernsehen geeignet, gab aber auch seinen Gegnern die Chance, ihn eingehend zu studieren.
Auch im Turnierpoker konnte Tom Dwan inzwischen Erfolge und über 1 Million Dollar an Turnierpreisgeld verbuchen. Ein Bracelet der WSOP gewann er zwar noch nicht, aber 2010 verlor er erst im Heads-Up gegen Simon Watt.
Als Höhepunkt seiner Karriere gilt die Aufnahme als festes Mitglied ins Team FullTilt. Legendär ist zudem seine «durrrr-Challenge», bei der er anbot, mit jedem Spieler der Welt ausser Phil Galfond 50’000 Hände zu spielen bei einer Gewinnquote für den Gegner von 1.5 Millionen gegenüber seiner Siegprämie von nur 500’000 Dollar.